Bekannte Betrugsmaschen auf Kleinanzeigenmärkten

Der An- und Verkauf über Kleinanzeigen ist eine praktische Möglichkeit, den eigenen Haushalt zu optimieren. Allerdings birgt diese Form der Kontaktaufnahme nicht unerhebliche Risiken. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich vor bekannten (und weniger bekannten) Betrugsmaschen schützen, die in seltenen, aber dennoch vorkommenden Fällen auf Kleinanzeigenmärkten auftreten können. Die folgenden Situationen sollten dazu veranlassen, besonders wachsam zu sein und kein Risiko einzugehen:

  1. Besonders günstige Elektrogeräte bzw. moderne Technologie

Smartphones und vergleichbare Technik erfreuen sich großer Beliebtheit, besonders wenn sie zu extrem günstigen Preisen angeboten werden. Betrüger nutzen dies als Mittelpunkt ihrer Masche. Sie schalten eine Anzeige, in der sie beispielsweise eines der neuesten Smartphonemodelle zu einem fast unglaublich niedrigen Preis anbieten. In Wirklichkeit besitzen sie das Gerät jedoch nicht oder haben nicht die Absicht, es herauszugeben. Nach Kontakt und Überweisung des Geldes durch den Käufer verschwindet der Betrüger – der Käufer sieht weder Smartphone noch Geld wieder.

  1. Tierverkauf aus dem Ausland

Viele Tierschützer kooperieren mit ausländischen Tierschutzorganisationen, und vielen Tierliebhabern ist dies bekannt. Daher stört es die meisten Interessenten nicht, wenn der angebotene Hundewelpe oder das Kätzchen noch im Ausland ist und auf den Transport wartet. Der vermeintliche Verkäufer bittet den Käufer, die Transportkosten zu übernehmen. Tatsächlich existiert das Tier nicht (das Foto wurde beispielsweise aus dem Internet kopiert). Nach Überweisung der Kosten hört der Käufer nichts mehr vom angeblichen Verkäufer. Bitte melden Sie uns unbedingt derartige Angebote, da wir eng mit dem Tierschutz zusammenarbeiten.

  1. Autoverkauf aus dem Ausland

Eine ähnliche Masche wie beim Tierverkauf aus dem Ausland wird auch bei Autos angewendet. Der besonders niedrige Preis für ein hochwertiges Modell fällt hier oft besonders auf. Nach Kontaktaufnahme gibt der Verkäufer an, dass sich das Auto noch im Ausland befindet und der Preis vor allem deshalb so niedrig ist, weil Transportkosten anfallen. Nach Überweisung der Transportkosten (oder des gesamten Betrags) bricht der Kontakt ab.

  1. Vertragsvorlagen per E-Mail

Vorsicht ist geboten, wenn bei einem Privatverkauf eine Vertragsvorlage unterzeichnet werden soll. Geschickte Betrüger fügen hier kleine Änderungen der eigentlichen Vereinbarung ein, die zu Schadensersatzforderungen wegen Nichtleistung führen können, nachdem der Kauf mit dem nichtsahnenden Verkäufer abgeschlossen wurde.

  1. Schadensersatz durch angeblichen Vertragsschluss

Eine leicht durchschaubare Masche besteht darin, dass ein Kaufinteressent nach einigen E-Mails nicht mehr antwortet. Wird der Artikel (meist ein teurerer) nun anderweitig verkauft, meldet sich der Interessent wieder und verlangt Schadensersatz mit der Begründung, dass bereits ein rechtlich bindender Vertrag über den Kauf zustande gekommen wäre. In solchen Fällen wird oft Ersatz für einen angeblich entgangenen Gewinn durch Weiterverkauf gefordert.

  1. Geplatzter Scheck

Diese Betrugsmasche findet aus dem Ausland statt. Ein ausländischer Käufer bietet die Bezahlung per Scheck an und gibt einen zu hohen Betrag an. Nach der Bitte um Rückerstattung des zu viel gezahlten Betrags über einen Bargeldtransfer platzt der Scheck, und der Kontakt bricht ab.

  1. Angebliche Transportfirma im Ausland

Auch bei dieser Masche sollen angebliche Transportkosten aus dem Ausland bezahlt werden. Das Angebot, oft für ein besonders hochwertiges Produkt wie ein Auto, ist zu verlockend, um wahr zu sein. In der Anzeige wird nicht erwähnt, dass sich das Auto im Ausland befindet; dieser Umstand wird erst beim persönlichen Kontakt mit dem angeblichen Verkäufer offengelegt. Bezahlt werden soll an eine „Treuhandfirma“, die den Transport des Autos aus dem Ausland übernehmen soll. Tatsächlich existieren weder Auto noch Firma, und das überwiesene Geld verschwindet mit dem Betrüger.

  1. Verkauf von Hehlerware

Manchmal werden auch gestohlene Artikel über eine Kleinanzeige verkauft. Das Risiko ist hier besonders hoch, da sich auch der Käufer strafbar machen kann. Warnsignale sind unter anderem ein extrem niedriger Preis für einen beliebten Artikel, seltsames Verhalten des Verkäufers (zum Beispiel ein Treffpunkt an einem merkwürdigen, einsamen Ort zu ungewöhnlicher Zeit, etwa auf einem Rastplatz) und die unbedingte Forderung nach Barzahlung. Bei einem gestohlenen Fahrzeug können auch die Fahrzeugpapiere ein Warnhinweis sein, wenn sie verschiedene Schriftarten aufweisen oder schwer lesbar sind.

Diese Aufzählung ist leider nicht abschließend. Der Kreativität von Betrügern sind keine Grenzen gesetzt, und es tauchen immer neue Maschen auf. Es ist immer eine gute Idee, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen und grundsätzlich eher misstrauisch zu sein. Vor allem bei sehr günstigen Preisen, Kontaktaufnahme aus dem Ausland oder ungewöhnlichem Verhalten des Verkäufers ist es ratsam, den Kontakt abzubrechen und kein Risiko einzugehen.